Leben ohne Smartphone
Wir führen es immer mit uns. Wir greifen mehr als hundertmal am Tag danach. Im Schnitt lassen wir uns alle 5 Minuten von unserem Leben ablenken, durch Facebook, Twitter, WhatsApp. Wir gucken immer öfter und länger auf unser Handy. Das ist kein Zufall, denn eine milliardenschwere Industrie liefert sich ein wahnsinniges Rennen um unsere Aufmerksamkeit. Apps sind so programmiert, dass sie uns abhängig machen. Kritiker nennen das „Brainhacking“ oder „Attention Pollution“. Tony Fadell, der Mit-Erfinder des iPhone, sagte vor einigen Jahren „Wir haben eine Bestie entfesselt, mit einer Menge ungewollter Konsequenzen. Ich glaube nicht, dass wir das Werkzeug haben, um zu verstehen, was wir damit jeden Tag tun. Uns fehlen schlicht die Daten." Was bedeutet das für uns, für unsere Gesundheit, unsere Kinder und unsere Gesellschaft? Es gilt eine ganze Menge Grenzen auszuloten: Wie können wir die Kontrolle über unser Leben zurückgewinnen? Wie können wir wieder lernen, selbst zu entscheiden, was wir mit unserer Zeit machen wollen? Wie können wir wieder Tag von Nacht unterscheiden, Arbeit von Freizeit und Wichtiges von Trivialem? Wie können wir besser arbeiten und besser leben? Joni ist Pfadfinder vom Stamm Möwe, BdP. Gründer des Tramper-Vereins Abgefahren e.V. Er arbeitet seit zehn Jahren als Journalist und lebt seit dem 1. Januar ohne Handy. Im Interview erzählt er uns, wie sich sein Leben ohne Smartphone verändert hat.